Samstag, 29.07.2000

Der heute Tag beginnt genau so wie der Gestrige geendet hat. Es ist sonnig und warm, das Wasser klar und der Himmel tief blau. So wie auf den schönsten Südseebilder. Es fehlen halt die Palmen und die Schneefelder auf den Bergen irritieren etwas.

Ich hole mein Fahrrad, das im Musikzimmer an der Rückwand lehnt, und schiebe es zum Fahrradladen. Dort baue ich das Hinterrad aus, der Rest bleibt auf dem Bürgersteig stehen. Der Chef meint, ich solle in zwei Stunden wieder kommen. Bis dahin wäre das Problem behoben. So mache ich eine Rundwanderung durch die Stadt und kaufe mir die erste Zeitung. Dort erfahre ich vom Absturz der Concorde bei Paris.

Dann gehe ich zum Fähranleger und erkundige mich nach einer Tour in den Trollfjord. Das ist ein kleiner Fjordarm, der vom Raftsundet abzweigt. Am Eingang ist er nur 100m breit. In der Tiefe erstreckt er sich über ca. 2 km und ist von hohen, zum Teil fast senkrechten Berghängen umgeben. Auch die Hurtigruten fährt auf der Fahrt nach Norden hinein. Dann sind die steilen Wände am Eingang fast zum Greifen nah.

Der Trollfjord wurde durch die Trollfjordschlacht (1880) bekannt, die zwischen den Fischern mit Segelbooten und solchen mit Kuttern ausgetragen wurde.

Ich kaufe mir ein Ticket für den Nachmittag. Dann geht's zurück zum Fahrradgeschäft. Mein Rad ist gerade fertig. Man teilt mir mit, daß sich im Freilauf viel Rost befunden hat und die Federn dadurch ziemlich verschlissen sind. Sie wurden erneuert. Das ist wohl eine Folge des Sturms an der Nordküste, vermischt mit dem salzhaltigen Wasser. Außerdem ist auch die letzte Reinigung vor dem Abflug mit Schuld. Sollte mir eine Lehre sein.

Das Rad bringe ich zurück ins Musikzimmer. Dann geht's zum Hafen. Hier sitze ich in einem kleinen Hafencafe und genieße. Um 15.00 Uhr fährt das kleine Schiff ab. Die Fahrt dauert ca. drei Stunden und ist unbedingt zu empfehlen. Sie führt in den wilden Raftsundet. Zum Teil ist die Fahrstraße nur so schmal, daß nur der kleine Kutter alleine hinein paßt. Die Berge werden schroffer und schroffer. Oben glänzen die Gletscher in der Sonne. Hier liegen die höchsten Berge der Lofoten.


Im Raftsund

Das Schiff folgt der Küstenlinie und irgendwann biegt es links ein. Erst jetzt ist die schmale Einfahrt des Trollfjords erkennbar. Einfach unglaublich. Am Ende des Trollfjords liegt der Trolltindan, mit 1.161m der höchste Berg der Lofoten. Überall stürzen Wasserfälle hinab und die Schneefelder erstrahlen in der Sonne. Sollte ich diese Tour nochmals fahren, werde ich mit dem morgendlichen Schiff fahren, da dann die Lichtverhältnisse noch besser sind.


Die schmale Einfahrt in den Trollfjord


Aussicht vom Boot im Trollfjord

Im Trollfjord


Hier geht's wieder heraus aus dem Trollfjord

Auf der Rückfahrt gibt es für einige Passagiere noch die Möglichkeit zum Angeln. Innerhalb von ein paar Minuten haben sie eine ganze Menge Fische gefangen.


Auch im Raftsund geht es stellenweise ganz schön eng zu


Ein Mitreisender beim Angeln
im Raftsund

Dann geht's zurück nach Svolvær. Ich laufe noch einige Zeit in der Stadt umher. Nach dem Abendessen geht's zurück ins Hotel. Morgen werde ich diese angenehme Stadt verlassen.


Svolvær vom Meer aus gesehen


Die Svolværgeita


Svolvær

Statistik:
Tageskilometer:  0 km
Höhenmeter:  0 m
Höchster Punkt 0 m
Fahrzeit: 0 h
Radreparatur
sonnig, warm. 
Bootstour Svolvær - Trollfjord und zurück

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