24 Stunden von Rheinland-Pfalz
 
 
 

24 Stunden von Rheinland-Pfalz – Eine tolle Erfahrung für Geist und Körper
 

 
 

Am 15. und 16. Juni haben drei Mitglieder des TuS Laubach, Ottmar Berg, Günter Gumm und ich an den 24 Stunden von Rheinland Pfalz teilgenommen. Die Veranstaltung startet am Freitagabend mit der Ausgabe der Startunterlagen und nachfolgendem Konzert. In der lauen Sommernacht auf dem Festgelände in Hennweiler gibt dies schon die richtige Einstimmung. Leider waren an diesem Abend noch nicht so viele Teilnehmer vor Ort. Die Klasse der Band hätte mehr Publikum verdient.

Am Samstagmorgen wird es dann ernst. Ab sieben Uhr gibt es ein reichhaltiges Frühstück und um 08:30 Uhr fällt der Startschuss. Ca. 350 Starter begeben sich auf die erste Runde. Die befürchtete Enge im Starterfeld löst sich nach ein paar Kilometern ganz automatisch auf. Viele Grüppchen laufen im Lützelsoon umher. Schon bald begrüßt uns eine Alphornbläsergruppe mitten im Wald. Später gibt es ein zweites Frühstück im Gemeindehaus von Schlierschied. Von dort geht es weiter über schöne Wege und Pfade hinab nach Gemünden und weiter nach Gehlweiler.

Dort werden wir von Jan Schneider, dem Hauptdarsteller des Heimatfilms, begrüßt. Am Gemeindehaus gibt es ein vorgezogenes Mittagessen. Dann geht es über Teile des Soonwaldsteiges zurück in den Lützelsoon und an den Endpunkt der ersten Schleife in Hennweiler. Hier ist dann erstmal etwas Ruhe angesagt, nach 26 Kilometern und ca. 5 ½ Stunden wandern. Wer will kann sich in der Turnhalle massieren lassen und am frühen Nachmittag gibt es ein tolles Openair-Büffet zum Mittagessen. Die Sonne brennt und auch das erste Bier schmeckt.

Gegen 16:30 Uhr geht es dann auf die zweite Runde, die Dämmerungsrunde. Sie verläuft genau in gegensätzlicher Richtung, hinab zur Nahe. Zuerst lernen wir das Schloss Wartenstein kennen und wenig später finden wir uns an den Oberhäuser Felsen, eine tolle Felsformation die an die Dolomiten erinnert. Über Kallenfels führt der Weg hinab nach Kirn. Im Stadtzentrum an der Stadtverwaltung werden wir wieder mit einer ausgiebigen Verpflegungsstation begrüßt.

Quer durch Kirn geht es hinauf zur Kyrburg. Kurz davor gibt es noch ein Whiskytasting. Durch verschlungene Wege geht es in die Trübenbachklamm, die uns hinauf nach Bergen führt. Weiter geht es in Richtung Griebelschied. Zuvor werden wir aber noch von Bläsern im Wald empfangen. Langsam versinkt die Sonne und taucht die Landschaft in ein phantastisches Licht. Auf Höhe der Griebelschieder Höfe erwartet uns eine weitere Verpflegungsstelle und dann geht es steil hinab ins Hahnenbachtal. Kaum ist die Talsohle erreicht geht es wieder steil hinauf nach Hennweiler. Im Westen ist der vergangene Tag nur noch zu erahnen. Die Nacht umgibt uns beim Erreichen des Schulhofes in Hennweiler. Weitere knapp 23 Kilometer sind geschafft.

Auf dem Schulhof erwartet uns nun das Abendessen. Wieder können Massagen in Anspruch genommen werden. Auf der Bühne gibt es ein weiteres Konzert. Ich ziehe mich noch in mein Auto zurück und schlafe sogar eine gute Stunde. Beim Erwachen um 0:45 Uhr blicke ich vor mir auf den leeren Schulhof. Auch die Musik spielt nicht mehr. In Sekunden bin ich hellwach. Beim genauen Hinsehen finde ich dann doch noch eine größere Gruppe, die gemeinsam gegen 01:00 Uhr startet.

Ich beschließe dann doch kurz vor der Gruppe loszulaufen um die Nacht und ihre Geräusche alleine zu genießen. Unser Weg führt wieder in Richtung Norden. Er folgt vorerst dem Radweg in Richtung Kirchberg. Die Ausschilderung ist phantastisch, die Schilder reflektieren im Schein der Stirnlampen. Außerdem ist Vollmond und beinahe Mittsommernacht.

Nach Bruschied folgt Schneppenbach. Am Ortsende geht es steil hinab ins Hahnenbachtal, zur Schmidtburg. Hier ist es mucksmäuschenstill. Nur das Plätchern des Baches ist zu hören. Dann geht es wieder steil aufwärts und nach einer Kurve im Wald ist das Besucherbergwerk Herrenberg erreicht. Mittlerweile ist es 2:30 Uhr in der Nacht. Hier ist richtig was los. Die Grube kann besichtigt werden und das Lied „Atemlos durch die Nacht“ tönt aus den Lautsprechern.

Nach einer kurzen Pause geht es weiter, zuerst noch aufwärts um dann die gewonnenen Höhenmeter hinab zum Hahnenbach wieder zu verlieren. Die Ruine Hellkirche wird gestreift und weiter geht es in Richtung Hausen. Hausen wird ebenfalls nur gestreift und es geht in entgegengesetzter Richtung hinauf nach Woppenroth. Als ich den Wald verlasse erkennt man im Nordosten schon einen leichten Lichtschein. Am Sportplatz in Woppenroth gibt es um 04:00 Uhr dann ein echt frühes "Frühstück". Kurze Zeit später verlasse ich den Platz wieder. Setzen möchte ich mich keinesfalls. Langsam merke ich dann doch meine Muskeln.

Es wird immer heller und der Weg verläuft wieder auf dem Radweg nach Kirchberg, nur jetzt in umgekehrter Richtung zurück zum Startpunkt. Kurz vor Schneppenbach haben die Veranstalter dann doch noch ein Highlight eingebaut. Nur so zurücklaufen wäre ja zu einfach. Es geht ein weiteres Mal hinauf in den Lützelsoon. Oben angekommen gibt es nochmals eine kleine Verpflegungsstelle. Dann geht es abwärts. Am Waldrand, schon in Sichtweite von Hennweiler, gibt es einen Sektempfang. Die letzten Meter in den Ort laufen sich dann fast wie von selbst. Die Glückshormone sind geweckt. Zuvor auf dem steilen Abstieg haben die Waden dann doch schon etwas geschmerzt.

Kurz vor 06:00 Uhr erreiche ich den Schulhof. Weitere gut 23 Kilometer sind geschafft. Es kamen gut 72 Kilometer und ca. 2.000 Höhenmeter zusammen. Nach 21 1/4 Stunden stehe ich unter der Dusche. Das tut richtig gut. Das warme Wasser läuft etwas länger als normal.

Im Hintergrund spielt schon die schottische Band, damit auch jeder wieder richtig wach wird. Der Veranstalter hat ein reichhaltiges Frühstücksbuffet aufgebaut und bald erreicht auch die Sonne den Platz. Ein toller Tag und eine phantastische Nacht gehen zu Ende. Meine beiden Mitwanderer sind mittlerweile auch da. Sie haben noch einige Extrameter im Bergwerk bei einer nächtlichen Führung gemacht. Wir sind uns einig, dass man diese Wanderung wiederholen sollte.

Ein großes Lob an den Veranstalter für eine rundum gelungene Veranstaltung.

Willi Junker, 18.07.2014

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  Statistik
 
 
  Tagesschleife
5:34 h wandern / gesamt 5:34 h
26,0 km / gesamt 26,0 km
Dämmerungsscheife
5:33 h wandern / gesamt 13:35 h (mit Pausen)
22,7 km / gesamt 48,7 km
Nachtschleife
5:12 h wandern / gesamt 21:22 h (mit Pausen)
23,6 km / gesamt 72,3 km
 
    Track in Google Earth
Schleifen in Google Earth
Höhenprofil
Höhenprofil
   
     
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
     
   
   
   
       
 
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