Freitag, 04.08.2000

Nach dem Frühstück gehe ich um 10:00 Uhr zur Vermieterin. Der Chrysler Voyager wird gerade beladen. Zum Schluß sitzen zwei Frauen, fünf Kinder und ich im Fahrzeug. Außerdem werden noch einige landwirtschaftliche Teile mitgenommen, die in Svolvær repariert werden sollen. Unter Anderem diverse Reifen verschiedener Größe.

Während der Fahrt haben wir ausgiebig Zeit zum Reden. Sie erklärt mir, daß sie nur einmal im Monat nach Svolvær fährt. Früher, bis vor zwei Jahren, ging von Kongselva, zwei Kilometer talabwärts, ein Fährschiff täglich dorthin. Seit Kongsmarka per Auto erreichbar ist, ist der Fährverkehr größtenteils eingestellt. Nur von Digermulen aus gibt es noch eine Fähre. Die Kinder sind ganz versessen darauf in die Stadt zu kommen. Der heutige Einkauf ist hauptsächlich für eine spanische Radlergruppe, die in den nächsten Tagen den Zeltplatz und die Hütten gemietet haben, bestimmt.

Um die Mittagszeit sind wir in Svolvær. Für 15.00 Uhr haben wir uns am Domusmarkt für die Rückfahrt verabredet. Bis dahin laufe ich durch die Stadt und genieße nochmals den Hafen.

Auf dem Rückweg fahren wir einige Stationen an um die reparierten Teile wieder einzuladen. Jetzt ist der Wagen eindeutig überladen. Das interessiert aber niemanden.

Um 17:00 Uhr sind wir wieder in Kongsmarka. Da es immer noch sonnig und warm ist, wandere ich talaufwärts. In einem Reiseführer habe ich gelesen, daß es dort noch einen alten Wanderweg geben soll. Auf einem Gehöft ist aber unvermittelt Endstation. Ich frage einen alten Bauern nach dem Weg. Er ruft sich Hilfe herbei, da wir einige Verständigungsprobleme haben. Man erklärt mir, daß ein Weiterweg nur mit einer Machete möglich sei. Na ja, es war einen Versuch wert.

Ein Stück talabwärts gibt es einen neuen Weg, der mich massiv an brasilianische Urwaldwege erinnert. Er führt in ein benachbartes Tal. Ihm folge ich über Stock und Stein. Das einzige Fahrzeug, das hier fahren kann ist ein Quad und ein solches begegnet mir kurze Zeit später. Es folgen einige kleine Seen, wo auch Angler zu Gange sind. Nach weiteren Kilometern ist nur noch eine Fahrspur in den sumpfigen Wiesen zu erkennen. Jetzt wären Gummistiefel angesagt. Selbige habe ich nur eben nicht greifbar. Während ich einige Zeit überlege haben sich die Steckmücken auf mich eingeschossen. Es wird dringend Zeit umzukehren.


Kurz vor dem Ende der Welt

Auf dem Rückweg finde ich noch einen tollen Aussichtsplatz. Dort oben habe ich sogar Handyempfang und gebe ein Lebenszeichen von mir.


Das Tal von Kongsmarka, wie im Märchen

Am Abend sitze ich noch lange vor der Hütte. An den vergletscherten Gipfeln sammeln sich Wolkenkissen. Während dieser Zeit bekomme ich Gesellschaft von den Vermietern. Dabei bietet es sich an, daß ich bezahle. Am nächsten Morgen will ich früh abreisen. Die einzige Fähre legt um 08:05 Uhr in Hanøy ab. Da ich diese Fähre unbedingt erreichen sollte, auch mit eingeplanter Panne, geht's früh los.

Statistik:
Tageskilometer: 0 km
Höhenmeter:  0 m
Fahrzeit: 0 h
sonnig, warm
Kongsmarka
Svolvær
Kongsmarka

per Auto (oder, wie bezahlt man seine Hütte)

abendliche Wanderung auf noch nicht befestigtem Weg.

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