Montag, 07.08.2000

Während der Nacht höre ich draußen den Regen. Ansonsten ist es absolut still. Das Frühstück ist sehr gut. Der Wirt ist am frühen Morgen nach Oslo aufgebrochen. Nun lerne ich den Spanier kennen. Er spricht deutsch, da er einige Jahre ein Restaurant in Deutschland hatte.

Nach dem Frühstück regnet es noch immer leicht. Ich ziehe die Regenklamotten an und schwinge mich auf’s Rad. Ich folge der Hauptstraße in Richtung Süden. Links liegt der Brackwassersee und rechts der Førepollen. Der Regen nimmt zu. In Vinje befindet sich ein kleines Museum, das Bø Bygdemuseum, das Heimatmuseum.

Meistens mache ich um Museen einen Bogen. Bei diesem Wetter ist es aber die einzige Möglichkeit im Trocknen zu sein. So klopfe ich an und bin der einzige Gast. Ein älterer Mann führt mich im Museum umher. Er erklärt mir ausführlich die Exponate. Zuerst gehen wir im Hauptgebäude, einem alten Wohnhaus, umher. Hier werden viele alte Bilder und Einrichtungsgegenstände ausgestellt. Viele Gegenstände wurden auch früher in meiner Heimat verwendet. Alles was mit dem Fischfang zu tun hat ist mir aber neu.

Dann geht es hinaus ins Nebengebäude. Dort geht es hauptsächlich um den Fischfang und den Bootsbau. Außerdem finden sich hier noch viele landwirtschaftliche Gegenstände. Nach der Führung verabschiedet sich mein Führer freundlich und weist mich auf den Mann am Meer hin. Dorthin kann ich in einigen Minuten wandern.


Der Mann vom Meer

Das tue ich auch. Der Mann am Meer ist eine Skulptur, mit der ich nicht all zuviel anfangen kann. Die Aussicht von dort ist aber ganz gut und so hat sich die kleine Wanderung gelohnt.

Dann fahre ich weiter Richtung Süden. Als nächstes folgt die Ortschaft Steine und das Gehöft Bø, das der Halbinsel seinen Namen gibt. Hier befindet sich auch der Bauernhof meines Wirts. Ich folge der Reichsstraße 820 weiter in Richtung Osten und später nach Norden. Irgendwann kommt die kleine Stichstraße nach Straumsnes. Ihr folge ich bis zur Meer. Leider hat das Kafe heute Ruhetag. So gibt es nichts zu Mittag.

Nachdem ich ein paar Bilder geschossen habe, geht's zurück zur Hauptstraße. Es folgen mehrere Seen und ausgedehnte Wälder. Mitten im Niemandsland zweigt die Straße nach Westen ab. Geradeaus gibt es nur eine Schotterpiste. Ich folge der geteerten Straße nach Westen. Hier ist es sehr einsam, inmitten der Insel, aber traumhaft schön. Nach einiger Zeit nähere ich mich Straume von Westen. Nachdem ich das Skigebiet passiert habe erreiche ich am frühen Nachmittag mein Hotel.

Seit einiger Zeit hat der Regen aufgehört. Nachdem ich noch einige Zeit auf dem Zimmer gelesen habe, gehe ich ins Gastzimmer. Der spanische Wirt bereitet mir ein tolles Abendessen zu. Es gibt Fisch mit Beilagen. Ich bin begeistert. Nach dem Abendessen unterhalte ich mich noch längere Zeit mit ihm. Draußen ist es wieder sonnig. Ich unternehme noch einen Spaziergang zum Straumfjorden. Die Sonne scheint von Norden durch den Fjord hindurch. Ringsum hängen noch Nebelfetzen, die ganz gespenstig in rötlichem Licht angeleuchtet werden. Ich kann mich überhaupt nicht satt sehen. Beschreiben kann man diese Farbenvielfalt nicht.


Straume im Abendlicht


Gespenstische Nebel


Die Sonne scheint von Norden durch den Fjord herein

Statistik:
Tageskilometer: 39 km
Höhenmeter:  171 m
Fahrzeit: 2:04 h
Dauerregen, bedeckt, trüb
nachmittags, nach dem radeln, sonnig 15°C
36. Straume
37. Bø
38. Straumsnes
39. Straume

weiter